Devastierung des Dorfes Horno
Devastierung des Ortes Horno in der Lausitz / Langzeitbeobachtung 2002-2005 / interaktive Karte

Seit zwei Jahrhunderten wurden im Lausitzer Braunkohlerevier altangestammte Ortschaften umgesiedelt. Die bisherigen Fakten: Devastierung von 135 Siedlungen, Umsiedlung von 27.500 Einwohnern, davon 103 Siedlungen und 22.200 Einwohner in Brandenburg und 32 Siedlungen und 5.300 Einwohner in Sachsen (Stand 2006).

Im Jahre 2004 traf es das denkmalgeschützte Dorf Horno, nordöstlich von Cottbus. Es sollte den Tagebau Jänschwalde weichen.

Seit 1977 wurde der Abriss der Ortschaft geplant, was in der Folge Neubauten und Investitionen in größere Umbauten ausschloss. Nach der politischen Wende im Jahr 1989 konnten die Bewohner zwar rechtlich gegen die Zwangsumsiedlung vorgehen, konnten letztendlich mit ihren Protest nichts gegen die politische Leitlinie zur Energie und einem großen schwedischen Energiekonzern ausrichten. Trotz nachgewiesener Verfahrensfehler beim Prozess zur Vorbereitung der Umsiedlung und diverser Teilerfolge vor Gerichten, fand sich keine breite Mehrheit in der umliegenden Bevölkerung, eine Mehrheit die groß genug wäre, um die Devastierung zu verhindern.

1999 lebten in dem durchaus sehenswerten Dorf rund 350 Menschen. Fünf Jahre später leistete noch eine Familie Widerstand und auch diese schloss letztendlich einen Vergleich, um der Zwangsräumung zu entgehen.

Horno war ein sehr lebendiges Dorf, auch wenn das auf den Panoramen nicht wieder erkennbar ist. So wurde fast völlig auf die Darstellung von Menschen verzichtet, ein Umstand, der auf den immer noch vorhandenen Stress der ehemaligen Bewohner Rücksicht nimmt.

Diese Karte mit ihren eingebetteten 360°-Panoramen soll nicht alte Wunden aufreißen. Sie stellt eine neutral-sachliche Dokumentation des Abrisses der Ortschaft dar. Es galt die "Normalsichten" eines Spaziergängers durch das Dorf festzuhalten und so ein (vielleicht) nachdenkliches Abbild des Umsiedlungsprozesses festzuhalten.

Zu einem späteren Zeitpunkt wird auf diesen Seiten über Neu-Horno als einen Stadtteil von Forst berichtet. Dort fanden die Umsiedler (hoffentlich) eine neue Heimat.

Alle verwendeten Karten wurden sehr detailliert von Jörg Friebe (Lausitz-Bild.de) gezeichnet. Dabei wurde vor allem auf Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen geachtet. Die eingebundenen Panoramen wurden aufwändig aufgearbeitet - nach technischen und logistischen Stand der Dinge und Zeit. Wer dennoch Fehler findet oder Verbesserungen vorschlagen möchte, der kann hier mit dem Produzenten Kontakt aufnehmen.

Die teilweise unterlegten Sounds wurden von www.freesound.org lizenzfrei zur Verfügung gestellt (danke dafür) und zum Teil auch selber aufgezeichnet (leider damals noch nicht am Originalort).

Landkarte HornoSüdwestende von HornoHorno, Archäologie im TagebauvorfeldHorno, Weg nach SüdenHorno, Weg nach SüdenVorboten des Tagebaus: EntwässerungsrohreVorboten des Tagebaus: EntwässerungsrohreVorboten des Tagebaus: EntwässerungsrohreOrtsmitte von Hornonordöstlicher Ortsteil von HornoGemeindezentrum HornoAuf der DorfstraßeAuf der HauptstraßeWestende von HornoGasthof in HornoHornoMuseum HornoDorfanger von HornoWeg nach Südenauf der Hauptstraße in HornoDas Museum des DorfesZentrum von HornoDer ehemalige DorfkonsumHorno, südlicher BereichVorboten des Tagebaus: Entwässerungsrohre

Mehr Informationen finden Sie in einem Buch des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseums mit dem Titel: "Was bewahren die Forscher von Horno?" (ISBN 3-910011-38-1).